Buchrezension: Phobia | Wulf Dorn

Donnerstag, 29. Oktober 2015





Preis € 19.99 / CHF 26.90
Einband Gebundenes Buch mit Hardcover
Seitenanzahl 400
Meine Wertung 5/5
Verlag Heyne [Randomhouse]







Handlung


Eine Dezembernacht im Londoner Stadtteil Forest Hill. Sarah Bridgewater erwacht, als sie ihren Mann überraschend früh von einer Geschäftsreise nach Hause kommen hört. Doch der Mann, den sie in der Küche antrifft, ist nicht Stephen. Er trägt jedoch den Anzug ihres Mannes, hat dessen Koffer bei sich und ist mit Stephens Auto nach Hause gekommen. Der Fremde behauptet, Stephen zu sein, und weiß Dinge, die nur Sarahs Mann wissen kann.

Für Sarah und ihren sechsjährigen Sohn Harvey beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens. Denn der Unbekannte verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie er bei ihr aufgetaucht ist, und niemand will ihr glauben. Nur ihr Jugendfreund, der Psychiater Mark Behrendt, kann ihr jetzt noch helfen. Ein psychologisches Duell mit dem Unbekannten beginnt. Und von Stephen Bridgewater fehlt weiterhin jede Spur …



 

Was ich dazu sage...

Früher habe ich oft Bücher aus den Genres Thriller und Horror gelesen. Irgendwie ging das mit meiner aufkommenden und bisher standgebliebenen Liebe zur Fantasy unter. Trotzdem verspüre ich manchmal ein grosses Verlangen nach Nervenkitzel, Blut und Rätsel in der realen Welt. Zuletzt hatte ich daher Bird Box von Josh Malerman gelesen und die Geschichte hat mir wirklich zugesagt. Wulf Dorn's Buch war am längsten auf meiner Wunschliste und da ich dieses Verlangen vor knapp einer Woche wieder verspürte, habe ich es mir sofort ausgeliehen. Ich bereue diese Entscheidung keine. einzige. Sekunde.

Als Leser steigen wir in das Leben von Sarah Bridgewater ein. Sie ist eine junge Mutter und lebt in einem etwas besseren Stadtteil von London, mit ihrem Sohn Harvey und ihrem Mann Stephen. Vorteilhaft finde ich, dass wir mitten in der Geschichte einsteigen und sofort mit den Problemen dieser, nach aussen glücklich erscheinenden, Familie konfrontiert werden. Sarah hat Angst, aus dem Haus zu gehen und unterhält sich schon lange nicht mehr mit ihrem Mann. Dieser ist immer auf Geschäftsreisen und so auch an diesem Abend, bis sie plötzlich ein Auto in der Auffahrt hört und Stephen's Gangart und Geräusche erkennt.

Nur das es nicht Stephen ist, der ihr da in der Küche entgegensteht, sondern ein Mann mit grässlich vernarbtem Gesicht, welcher sich als ihr Gatte ausgibt. Von nun an beginnt ein Spiel und die Zeit läuft, den von Stephen hat Sarah schon lange nichts gehört.

Hilfe sucht sie sich bei ihrem alten Freund Mark, der gerade selbst einige Probleme hat und Sarah's Bitte erstmal ausschlägt, bis er merkt, dass gerade das Helfen seine Rettung sein könnte.

Faszinierend, wie Wulf Dorn mit unseren Ängsten spielt. Er bedient sich weder 0815-Standards wie Clowns noch spielen grausame Morde eine grosse Rolle. Klar, Blut kommt vor und auch einige unangenehme Szenen. Trotzdem stehen diese Dinge nicht im Fokus, sondern vielmehr die Angst vor dem, was uns allen passieren könnte - Besessenheit. Sowohl die Protagonisten als auch wir Leser tappen oftmals im Dunkeln und was handfest erscheint wird plötzlich wieder verworfen. Zwei-, dreimal war ich mir ganz sicher, den Verlauf der Geschichte nun zu kennen, da holte mich der Autor wieder in die Realität zurück und nichts erschien, wie es vorher war.

Ausserdem wird mit den Emotionen des Lesers gespielt. Eigentlich empfindet man Hass für den Mann mit dem Narbengesicht, andererseits versteht man ihn irgendwie. Irgendwie. Versteht mich jetzt nicht falsch, egal, wie gute Motive er hatte, seine Tat ist natürlich nicht schön zu reden.

Der Schreibstil von Wulf Dorn ist angenehm und flüssig, manchmal, für meinen Geschmack, zu langatmig. In dieser Geschichte hat es mich jedoch nicht gestört, ich kann mir aber vorstellen, dass es mich bei anderen Büchern vielleicht nerven könnte.
 

Fazit


Wulf Dorn überzeugt mich mit seinem flüssigen Schreibstil, der Idee des alltäglichen Horros und den Protagonisten, in die man sich gut hineinversetzen kann. Ich habe das Buch trotz Zeitmangel in drei Tagen verschlungen und vergebe 5 von 5 Sterne.
 

für wen?

 
Geeignet vor allem für diejenigen unter uns, welche es nicht allzu blutig und brutal mögen und trotzdem in den Genuss eines guten Thriller kommen wollen.

Vita

Wulf Dorn, Jahrgang 1969, liebt gute Geschichten, Katzen und das Reisen. Er war zwanzig Jahre in einer psychiatrischen Klinik tätig, ehe er sich ganz dem Schreiben widmete. Für seine Kurzgeschichten, die in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften erschienen, wurde er mehrfach ausgezeichnet. Mit seinem 2009 erschienenen Debütroman »Trigger« gelang ihm ein internationaler Bestseller. Auch seine weiteren Romane erreichten Bestsellerstatus und sind inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Bloggertalk: Neuzugänge, wie macht ihr das nur?

Freitag, 23. Oktober 2015

Kennt ihr das, ihr geht gerade eure Blogliste durch und jeder zweite Eintrag fängt mit Neuzugänge an. Wenn ich mir die Neuzugänge dann genauer anschaue, staune ich meistens nicht schlecht.
 
Monatlich posten verschiedene Buchblogger über ihre Neuzugänge und dabei handelt es sich meistens nicht nur um ein oder zwei Bücher, nein um mindestens fünf bis zehn. Da frage ich mich: wie macht ihr das nur?
 
Sind Bücher in Deutschland und Österreich so viel günstiger? Wenn ich mir jeden Monat sagen wir mal 10 Bücher kaufen würde, die im Durchschnitt 20.- kosten, dann ergibt das einen Gesamtwert von CHF 200.-[!]. Zweihundert Schweizer Franken. Boah, ein ziemlich hoher Betrag.
 
Damit also besagter SuB nicht noch weiter wächst, vermeide ich den Kauf von neuen Büchern so gut wie möglich. Klar, auch ich bin ein Bücherwurm und es fällt mir ziemlich schwer mich zurückzuhalten. Ich finde aber, dass es auch die Bücher auf meinem SuB verdient haben gelesen zu werden. Schliesslich habe ich sie aus diesem Grund erworben.

Buchrezension: Die schrecklich schöne neue Welt des Professor Furtwanger | Adrian Suter

Dienstag, 20. Oktober 2015





Preis € 33.90 / CHF 34.90
Einband Hardcover mit Schutzumschlag
Seitenanzahl 400
Meine Wertung 5/5
Verlag Riverfield







Handlung


Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges begibt sich eine Sondereinheit des Hitler-Regimes unter der Leitung von Oberst Dr. Furtwanger auf die »Expedition Mantodea«. Im Auftrag des Führers sucht sie in der afrikanischen Steppe nach einer Spezies der Stabschrecke, durch deren Verzehr Unsterblichkeit erlangt werden soll. Ziel der Expedition ist es, Hitler das ewige Leben zu verleihen.

Wir erfahren es hundertvierzig Jahre später, in einer technologisch hochstehenden und friedfertigen, doch gleichzeitig kitschig-skurrilen Welt, in der sich die Menschheit einem überbordenden Konsumrausch hingibt.
Doch der Schein trügt, denn es herrscht die totale Kontrolle und das Regime steht kurz dem Endziel: Adolf Hitler von den Toten zu erwecken, sodass der Führer ein ewig währendes Reich des Schreckens und eine Diktatur des Grauens errichten kann ...

 

Was ich dazu sage...


Die Geschichte beginnt mit der geheimen Expedition Mantodea, auf welcher sich Professor Furtwanger mit seinen Gehilfen befindet. Zusammen mit Eingeborenen versuchen Sie die Stabschrecke zu finden, welche dem Führer die Unsterblichkeit bringen soll.

Auf den ersten Seiten hatte ich Startschwierigkeiten da ich mich erst an den fernen Kontinent Afrika gewöhnen musste. Dem Autor war dies scheinbar bewusst, denn seine Beschreibungen der Umgebung waren äusserst detailliert und hilfreich. Nach deim Einlesen konnte ich dann als Beobachter das Geschehen problemlos verfolgen und bereits verschiedene Theorien zum weiteren Verlauf erstellen.

Die Charaktere, vorallem Al, haben mir unglaublich gut gefallen. Sie waren alltäglich, hatten Stärken und Schwächen, genau wie wir Leser. Das hat es mir leicht gemacht, mich mit ihnen zu identifizieren. Bei Al hat mich die persönliche Entwicklung, vorallem der Weg zum Bewusstsein, beeindruckt. Die Beschreibung, wie er in seinem Inneren aufgeräumt hat war berührend und inspirierend zugleich. Besonders in diesem Teil der Geschichte bin ich gedanklich versunken und habe das Reflektieren des Gelesenen genossen.

Der Schreibstil von Adrian Suter war angenehm zu lesen, weder Fremdwörter noch komplexe Sätze haben meinen Lesefluss beeinträchtigt.

Auch an Ideen mangelt es dem Autoren nicht, denn die schrecklich schöne neue Welt, welche der Professor erstellt hat, konnte mich von Anfang an einnehmen. Einige Erfindungen waren ja ganz praktisch, über andere wiederum konnte ich nur schmunzeln. Die neue Gesellschaftsordnung hat mich gleichzeitig fasziniert und abgeschreckt. Woher nimmt sich Herr Suter wohl seine Kreativität?

Als Schweizerin waren die verschiedenen Schauplätze in unserem kleinen aber schönen Land natürlich ein Bonus. Zürich, der Hauptbahnhof und die Streetparade sind hier niemandem ein Fremdwort. Da ich vorher noch kein einziges Buch von einem Schweizer Autor gelesen habe - bitte steinigt mich nicht - hat mich dieses umso mehr überrascht. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich keine allzu grossen Erwartungen hatte. Nachdem ich regelrecht durch das Buch gerast bin, hat sich meine Meinung stark verändert, scheinbar haben wir Schweizer wirklich viel auf dem Kasten!

Das Buch eignet sich perfekt als unterhaltsame Leselektüre, kann aber auch eine Anregung zum Nachdenken sein - wie entwickelt sich unsere Gesellschaft? Kann es wieder so weit kommen? Jeder Leser kann somit für sich entscheiden, wie er auf die Geschichte eingehen will. Genau diese Flexibilität rechne ich dem Autoren hoch an.
 

Fazit


Selten hat mich ein Buch so in seinen Bann gezogen. Bei der Arbeit waren meine Gedanken stets bei Al, Beatrice und Professor Furtwanger. Eine Zukunftsvision, die zwar nicht völlig neu, in einigen Aspekten aber trotzdem überraschend war. Das Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt, dafür gibt es verdiente 5 Sterne.

An dieser Stelle: Merci Herr Suter für's Abentür.

[!] Schöne neue Welt trifft auf Panem's Gesellschaftsform! Wer gerne Bücher über zukünftige Gesellschaftsordnungen liest, die nicht nur lustig und fantastisch, sondern auch mit einem kritischen Auge betrachtet werden können, sollte hier definitiv zugreifen.
 
[♥] Herzlichen Dank an den Riverfield Verlag für die Bereitsstellung des Rezensionsexemplars.

Top Ten Thursday #230

Donnerstag, 15. Oktober 2015

[Du möchtest auch beim Top Ten Thursday mitmachen? Schau doch bei Steffi's Buchbloggeria vorbei und schreibe noch heute deinen ersten Post]
 
Die heutige Top Ten Thursday Frage kann ich leider nicht ganz mit 10 Beispielen beantworten, da es nur wenige Autoren gibt, die ich wirklich gerne kennenlernen würde.
 

10 Autoren/Autorinnen, die du gerne mal treffen würdest 

Tag: Gegenteile

Freitag, 9. Oktober 2015

Und weil ich Tags wirklich, wirklich gerne mache, hat mich die liebe Aleshanee Tawariell von Weltenwanderer eingeladen, beim Tag der Gegenteile mitzumachen.


Meine Antworten


Mein ältestes Buch habe ich noch aus meiner Schulzeit im Regal stehen, es sieht wirklich nicht mehr schön aus und trotzdem kann ich es nicht weggeben. Dabei handelt es sich um Die Outsider von Susan E. Hinton.

Mein neustes BuchDie schrecklich schöne neue Welt des Professor Furtwanger, ist erst vor einem Tag eingetrudelt und da ich meine momentane Leselektüre gerade beendet habe, werde ich noch diese Woche darin schmökern gehen.

»«

Hörbuchrezension: Die Musik der Stille | Patrick Rothfuss

Donnerstag, 8. Oktober 2015





Preis € 19.99 / CHF 28.50
Ungekürzte Lesung
Laufzeit 266 Minuten
Meine Wertung 4.5/5
Verlag Klett-Cotta / Randomhouse





Handlung


Die Universität von Imre ist weithin bekannt für ihre Gelehrsamkeit. Die besten Köpfe zieht sie an, die Rätsel der Wissenschaft, des Handwerks und der Alchemie zu entschlüsseln. Aber tief unter dem lebendigen Treiben in ihren Hallen erstreckt sich ein Netz verlassener Räume und alter Gänge. Im Herz dieses höhlenartigen Labyrinths lebt das Mädchen Auri. Das „Unterding“ ist ihr Zuhause. Die kalte trügerische Rationalität der Menschen, die über ihr leben, hat sie hinter sich gelassen und dringt tief in das Geheimnis der Dinge ein. Eine Geschichte voll betörender Bilder und magischer Spuren, wie sie nur Patrick Rothfuss erzählen kann.

Was ich dazu sage...


Für mich, als Königsmörder Chronik Fan, war sofort klar: ich muss dieses Buch lesen! Als es erschienen ist, habe ich mir natürlich, wie alle anderen Fans auch, die Fortsetzung mit Kvothe erhofft. Patrick Rothfuss macht aber bereits auf den ersten Seiten des Buches deutlich, dass dies eine unabhängige Geschichte, zwar in der gleichen Welt spielend, ist. Speziell und ganz Patrick war die Einführung, in welcher er vom Kauf des Buches abriet. Tja, Patrick ist so wie er ist und seine Worte waren sicherlich ernst gemeint, wohlbemerkt nicht an alle gerichtet, aber an jene, die eine Geschichte in der Geschichte erwarten. Dazu später.
Die anderen zwei Bücher von Patrick Rothfuss, Der Name des Windes und die Furcht des Weisen, liessen sich wie ein Gedicht lesen. Bei seinem dritten Werk wollte ich dann etwas Neues versuchen, also hören statt lesen

Normalerweise mache ich einen grossen Bogen um Hörbücher, da ich das Gefühl habe, der Geschichte nicht richtig folgen zu können. Trotzdem habe ich es mit Die Musik der Stille versucht. Ich hatte das Gefühl, dem Ganzen gewachsen zu sein, vielleicht, weil ich schon gelesen habe, dass es eine ganz spezielle Erzählung ist.

Wie war es also? Patrick Rothfuss, du erstaunst mich immer wieder.

Der Autor liefert uns keine Geschichte mit Plott oder vielen Handlungen, erwartet auch keine Spannung. Er führt uns lediglich, aus Auri's Perpektive, sieben Tage durch ihr Leben, sieben Tage in ihre verzwickte Gedankenwelt, sieben Tage in ein kleines Paradies.

Von Beginn an taucht der Zuhörer im Unterding ein. Auri führt uns durch die verlassenen Räume und Gänge unter der Universität von Imre. Für die Protagonistin sind es aber nicht nur leere Räumlichkeiten, für sie sind die Dinge lebendig, sie haben einen Namen. Sie ist der Meinung, dass alle Gegenstände ihren Platz haben und fühlt sich bemächtigt, für Ordnung zu sorgen.

Ihre spezielle Sichtweise auf die Welt hat mich ungemein fasziniert. Auri sieht alles anders, sie versucht in all ihren Taten gerecht zu sein. Sie nimmt sich nichts, ohne zu hinterfragen und macht sich Gedanken darüber, ob sie die Dinge braucht. Sie sieht Schönheit, wo wir sie längst vergessen haben. Leider gibt es auch die Kehrseite, denn manchmal hatte ich das Gefühl, eine ziemlich einsame Person kennenzulernen. In den ganzen 266 Minuten gibt es keinen Dialog, niemand der mit Auri redet. Meistens dachte ich, dass sie die Einsamkeit schätzt oder gar nicht wahr nimmt, da für sie auch Gegenstände lebendig sind. Trotzdem sickerten einige klare Momente durch, in denen sie sich [Achtung, reine Interpretation] nach Nähe und Geborgenheit eines anderen Menschen sehnte.

Die Geschichte ist nicht durch und durch fröhlich oder traurig. Manchmal herrscht eine geradezu melancholische Stimmung, von welcher man im nächsten Moment wieder gar nichts spürt. Es ist sozusagen eine Achterbahn der Gefühle, auf die sich einige von uns nur allzu gerne einlassen werden, andere hingegen dankend ablehnen.

Auri und ihr reines Wesen haben mich zutiefst berührt und werden noch lange einen Eindruck hinterlassen.

Wie hört es sich an...

Die Stimme von Yara Blümel ist beruhigend und schön anzuhören, sie redet eher langsam, sodass man als Zuhörer kein Problem hat nachzukommen. Manchmal war's für für mich ein wenig monoton, weshalb ich einen halben Punkt in der Gesamtbewertung abziehen musste.

Fazit


Wer eine Geschichte mit Spannung hören möchte, sollte sich Die Musik der Stille nicht zulegen, auch Patrick Rothfuss lehnt davon ab. Wer sich aber in einer poetischen Erzählung verlieren möchte, über ein so wunderbar spezielles Mädchen wie Auri, den lädt der Autor herzlich in das Unterding der Universität Imre ein. Lasst euch entführen in die Winkel, die uns Königsmörder Chronik Fans bisher verborgen blieben und inspiriert euch von Auri's Sicht der Dinge, so bewusst und rein, dass es mich manchmal zu Tränen gerührt hat. Ich vergebe 4.5/5 Sterne.
 
[♥] Herzlichen Dank an den Verlag Randomhouse [Bloggerportal] für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.


Top Ten Thursday #229

 
[Du möchtest auch beim Top Ten Thursday mitmachen? Schau doch bei Steffi's Buchbloggeria vorbei und schreibe noch heute deinen ersten Post]
 
 
Da ich ihm Rahmen eines Gewinnspieles meine Top 15er Wunschliste gemacht habe, ist diese Woche die Zusammenstellung leichter als sonst.
 


10 Bücher, die bei dir aktuell ganz oben auf der Wunschliste stehen


Buchrezension: Absurde Menschheit | Gard Meneberg

Dienstag, 6. Oktober 2015





Preis € 15.50 / CHF 22.90
Einband Taschenbuch, broschiert
Seitenanzahl 272
Meine Wertung 3.5/5
Verlag Artegenium







Handlung


Als man in den Siebzigerjahren die Voyager-Sonden ins All schickte, legte man eine Datenplatte mit Botschaften bei, die sich an außerirdische Zivilisationen richteten. Doch die Wahrheit über den Menschen wurde darin verschwiegen. Gard Meneberg geht der Frage nach, was man stattdessen hätte enthüllen sollen. In vierundvierzig unterhaltsamen Kapiteln fasst er die absurdesten Tollheiten unserer Spezies zusammen. Dabei beschreibt er nicht nur, wie arrogant der Mensch anderen Affenwesen gegenüber auftritt, sondern auch, zu welchen Skurrilitäten ihn die Lust zuweilen treibt, wie gummiartig seine Werte sind und warum ihn das eigene Entschwinden in Panik versetzt. Ein Buch mit dem Potenzial, sogar Außerirdische zum Schmunzeln zu bringen...

Was ich dazu sage...


Hm, was soll ich sagen? Selten war ich so zwiegespalten von einem Buch. Einerseits gefällt mir die Thematik, aus einer sehr kritischen aber doch ironischen Sichtweise geschildert, richtig gut. Oft habe ich über die Aussagen des Autors geschmunzelt und innerlich Freudensprünge gemacht, weil wir uns, wie ich glaubte, gut verstehen würden. Auch ich mache mir über unsere Gesellschaft, Gott und die Welt viele Gedanken, was auch der Grund für mein Interesse an diesem Buch war.

Ich möchte bei dieser Rezension versuchen, eine kleine Pro und Kontraliste einzubauen, da ich es wirklich schwierig finde, meine gemischten Gefühle zu ordnen.

+ Der Einstieg in das Buch ist locker, der spezielle Schreibstil von Gard Meneberg gefällt mir richtig gut. Der Autor führt uns mir einer Prise Ironie durch seine Ausführungen zur menschlichen Anatomie und hat mich damit  eingenommen.

+ Trotz des Humors stecken, so habe ich es jedenfalls interpretiert, ernste Gedanken hinter dem Buch. Ich habe mich mit dem Autor verbunden gefühlt, da er unsere Gesellschaft und unser Verhalten kritisch durchleuchtet hat. Teilweise meinte ich sogar eine Art Aufforderung an den Leser, sich darüber Gedanken zu machen, herausgespürt zu haben.  

+ Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und daher gab es Zwischendurch eine Verschnaufpause, da doch relativ viele Informationen geliefert werden, welche ich aus Interesse gegoogelt habe.

- Ich weiss nicht genau, wann mir die veränderte Stimmung aufgefallen ist, ich glaube so circa ab dem letzten Drittel, vielleicht auch vorher, aber dann wurde es für meinen Geschmack zu melancholisch. Anfangs hat mich das Buch zum Nachdenken angeregt, irgendwann habe ich nur noch den Kopf geschüttelt. Wieso schreibt er nun so negativ über uns? Wir haben alle unsere Fehler und vorallem die Menschheit hat seine Lasten zu tragen. Trotzdem finde ich, sollte man immer das Gute im Auge behalten. Irgendwie ging dies im letzten Drittel massiv verloren.

- Einen Punkt möchte ich konkret nennen, bei welchem ich dem Autor absolut nicht zugestimmt habe und der mich sogar ziemlich traurig gemacht hat. In einem Kapitel schreibt er vom Erwachsen werden und damit auch den Verlust der Fantasie. Für ihn gibt es scheinbar in der Welt der "Grossen" keinen Platz dafür - oder besser gesagt, wir alle finden keinen Platz dafür. Ich bin zwar mit meinen 23 Jahren noch relativ jung, ich glaube aber, dass die Fantasie mich immer durch mein Leben begleiten wird. Ja, wir Menschen verlieren uns im Alltagstrott aber wenn wir ehrlich sind: jeder kann sich dagegen entscheiden! [Wer so ein Buch schreibt, hat eindeutig Fantasie und ich glaube er meinte auch diesen Abschnitt nicht ernst, rübergekommen ist es leider so.]

- Ich hätte mir teilweise eine Fussnote mit ergänzenden Erklärungen gewünscht. Ich recherchiere gerne im Internet, kann aber verstehen, wenn andere Leser nicht mitten in der Geschichte abbrechen wollen, um sich über etwas zu informieren.

Fazit


Anfangs hat mich das Buch richtig gefesselt, bis die lustige und ironische Stimmung umgeschlagen hat und fortan sehr negativ über unsere Spezies geschrieben wird. Ob auch dieser Abschnitt mit Humor gesehen werden soll, weiss ich nicht, für mich war es teilweise aber eher bedrückend. Auch ich bin kritisch und habe dem Autor oft zugestimmt, in einigen Punkten gingen unsere Meinungen aber dann doch sehr weit auseinander. Wegen der teilweise melancholischen Stimmung kann ich leider nur 3.5 von 5 Sternen vergeben.
 
[♥] Herzlichen Dank an den Artegenium Verlag für die Bereitsstellung des Rezensionsexemplars.

Buchrezension: Die Frauen von Stepford | Ira Levin

Freitag, 2. Oktober 2015





Preis € 6.99 / CHF 10.90, unterschiedlich
Einband Taschenbuch
Seitenanzahl 155
Meine Wertung 3/5
Verlag Goldmann, gefunden bei Amazon







Handlung

 
Sie sind schön, sie lächeln immerzu und liegen ihren Männern zu Füßen: Die Frauen des idyllischen Vororts Stepford scheinen vollkommen zu sein. Die gerade erst zugezogene Joanna ist anfangs tief beeindruckt von ihren neuen Nachbarinnen, doch dann wächst ein Verdacht in ihr heran, der sie an die Grenze des Wahnsinns treibt ...

Als Joanna mit ihrem Mann und den zwei Kindern ins ländliche Stepford zieht, scheint alles perfekt zu sein. Sie haben ein erschwingliches und wunderschönes Haus gefunden - fernab vom Trubel der Grossstadt. Endlich hat sie genügend Zeit, sich ihrem Hobby, der Fotografie, zu widmen.

Da Walter den Job in New York behalten hat und viel pendelt, fühlt sich Joanna anfangs sehr einsam. Zunächst versucht sie ohne Erfolg, Freundschaften mit ihren Nachbarinnen zu schliessen, welche scheinbar völlig auf ihre häuslichen Arbeiten fixiert sind. Bis sie auf Bobby trifft, mit der sie sich auf Anhieb versteht. Die beiden unkonventionellen Hausfrauen verbünden sich fortan gegen ihre Feinde, die perfekten Ehegattinnen von Stepford und vorallem den ortsansässigen Männerclub. Dass sie damit selbst in die Schusslinie geraten, merken sie erst viel zu spät.

Was ich dazu sage...

 
Die Frauen von Stepford habe ich vor Jahren als Film gesehen und fand ihn unterhaltsam - mehr auch nicht. Die Handlungen gingen rasch vorüber und mit den Charakteren konnte ich nicht warm werden. Nachdem ich viele positive Rezensionen zum Buch gelesen habe, wollte ich uns nochmals eine Chance geben.
 
Kurz gehalten mit seinen 156 Seiten, war das Buch ebenfalls schneller vorüber als mir lieb war. Entgegen anderen Lesern konnte ich mit der Protagonistin einfach nicht warm werden. Ob es an der mangelnden Personenbeschreibung lag oder an den für meinen Geschmack fehlenden Zeilen, kann ich nicht genau sagen. Zum Schluss fiel bei mir sogar der Aha-Moment aus und in meinem Kopf formte sich lediglich ein kleines "oh".

Nun kann man sich natürlich fragen, ob Ira Levin uns mit diesem Buch eben genau diese schnelle Unterhaltung liefern wollte. Wenn ja, ist ihm das gelungen. Die Geschichte ist weder tiefgründig noch komplex und das Büchlein durch, bevor es überhaupt richtig an Fahrt gewinnen konnte.

Bin ich zu hart? Vielleicht. Es kann sein, dass meine Erwartungen durch die vorgängig gelesenen Rezensionen zu hoch angesetzt waren. Dass lässt sich im Nachhinein aber leider nicht mehr ändern.

Fazit


Mich konnte die Geschichte nur teilweise einnehmen. Oft hat mir die Liebe zum Detail gefehlt, hier und da auch das gewisse Etwas. Einzig Idee und Schreibstil von Ira Levin konnten mich voll und ganz überzeugen, daher 3/5 Sterne.

[!] Geeignet ist das Buch für Zwischendurch, schnelles Lesevergnügen und als Notfallurlaubslektüre. Erwartet bitte keine grossen Wendungen und komplexe Handlungen, auf 156 Seiten wäre dies auch fast nicht umsetzbar.

BIG News: Der Name des Windes | Patrick Rothfuss

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Wer heute auf dem Blog von Patrick Rothfuss die gleichen News wie ich gelesen hat, der wird gerade einen ziemlich lustig aussehenden Tanz aufgeführt haben!

Ich könnte schreien vor Freude und würde am liebsten in die Universität gehen, um Kvothe zu umarmen. Und nein, es gibt noch keine News zum dritten Band, 'tschuldigung!

Top Ten Thursday #228


[Du möchtest auch beim Top Ten Thursday mitmachen? Schau doch bei Steffi's Buchbloggeria vorbei und schreibe noch heute deinen ersten Post]

Heute beginnt mein Lieblingsmonat - Oktober! Endlich fallen Blätter in allen Farben von den Bäumen, strahlt die Sonne in mein Gesicht, ohne mich zum Schwitzen zu bringen und endlich kann ich auf meinem Sofa lesend gammeln, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Dazu sage ich nur #readersproblems

Dazu kommt natürlich noch, dass bald Halloween ist und es wieder richtig viele Gerichte mit Kürbis zu essen gilt. Mein Freund hat bald Geburtstag und dieses Jahr möchte ich mich an einen Pumpkinpie wagen [wer ein gutes Rezept hat, her damit!]. Heute geht es aber um

10 Bücher, die du gerne im Herbst lesen möchtest

 
 
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